Partnerschaft Rukararwe-Uganda

Überblick

(Inzwischen ist die Partnerschaft mit Uganda ein Projekt des Kirchenkreises Plön-Segeberg)

Die Partnerschaft  besteht bereits seit 1986. Erste Kontakte entstanden zu dem Asylanten Nyine Samson Bitahwa in der Studentengemeinde Kiel. Als Kontaktperson fungierte Pastor Klaus Onnasch.  Dann Asyl in der KG Kronshagen und Bildung von Ugandagruppen in Kronshagen und Raisdorf gleichzeitig.

Seit 1984 Aufbau eines Entwicklungsprojektes in der Church of Uganda, West-Ankole-Diocese, unter Nyine Bitahwa, seit 1985 offizielle Partnerschaften zu den KG'den Kronshagen und Raisdorf, später offizielle Partnerschaft zum Kirchenkreis Plön und den Weltläden, schon 1986 Trennung von der West-Ankole-Diocese wegen Korruption und Weiterführung des "Rukararwe Workshop for Rural Development" (RPWRD) als NGO, seit 1.5.2009 offizielle Partnerschaft des neuen Kirchenkreises Plön-Segeberg, Bildung des Arbeitskreises Uganda-Partnerschaften Nordelbien (AKU).

Neueste Entwicklung ist, dass "Rukararwe Partnership Workshop for Rural Development" NGO Uganda, Bushenyi-District, seit dem 1.5.2010 eine neue Koordinatorin für die vielfältigen Projekte hat: Godivah Kyosabire, 25 Jahre jung. Sie hat unter den fünf ausgewählten Kandidaten/innen nach Ausschreibung und Präsentation den besten Eindruck hinterlassen. Ihre Aufgabe wird es sein, die Wirtschaftlichkeit einzelner Arbeitsbereiche zu festigen, um die sozialen Aufgaben und Bildungsprojekte Rukararwes zu sichern. Dazu gehört auch der Aufbau des geplanten "alternativ Reisen"-Projektes, das durch eine großzügige Privatspende gesichert ist; Pilotphase mit dem Reisebüro First ist in Aussicht genommen. Übrigens plant Katharina Dittschar in Raisdorf ein Jungscharprojekt mit Briefkontakt zwischen Raisdorf und Rukararwe.

Der Anfang

Seit 1974 gibt es in der Kirchengemeinde Raisdorf Verbindungen nach Uganda. Damals nach der Diktatur Idi Amins, schlimmen Verfolgungen und Morden begann eine Phase des langsamen Wiederaufbaus. In Kronshagen und Raisdorf hatte der Asylbewerber Nyine Bitahwa eindrücklich über die Situation im Land informiert. Spontan bildeten sich kleine Arbeitskreise, die eine erste humanitäre Hilfe organisierten – Kleidung und Medikamente -, aber auch sehr schnell strukturell helfen wollten: die Familien sollten für die Bearbeitung ihrer kleinen Landwirtschaft je eine Hacke bekommen, eine Grundvoraussetzung, um die eigenen Bananenplantagen bearbeiten zu können.

So eine Hilfe zur Selbsthilfe braucht Zeit, integre Institutionen, die sich nicht selbst bedienen, sondern tatsächlich alles den Menschen zukommen lassen, die es am schwersten haben. So eine Hilfe benötigt sehr viel persönlichen Einsatz ohne Lohn, auch viel Kontrolle ohne Überheblichkeit. Nicht einfach! Was damals bis Ende der 80-iger Jahre geleistet worden ist, kann sich sehen lassen: Abbruch des hoffnungsvollen Kontaktes zur Church of Uganda, West Ankole Diocese, und Aufrechterhaltung voller Unterstützung Nyine Bitahwas, der dort in Rukararwe mit der Kirche ein Selbsthilfe- und Bildungszentrum aufgebaut hatte. Rukararwe wurde nun unter schwersten Bedingungen eine kleine NGO, „Nichtregierungsorganisation" mit eigenem Rechtsstatus

Nach Aufforstung und dem Aufbau einer Baumschule, Gründung einer medizinischen Ambulanz und vieler Fortbildungsgruppen für Frauen, Jungfarmer und Farmer wurde der Finanzbedarf immer größer. Besonders die Schulung ausgestoßener junger Mütter (single mothers) kostete viel Geld. Ohne Zuschüsse von Brot für die Welt, Christian Aid, vieler Spenden und auch den Kollekten des Weltgebetstages der Frauen wäre das nicht möglich gewesen.


Farmers Kifarus Baumschule

Farmer Fred Kifarus Baumschule – Vermehrung von Heilkräutern und Nutzpflanzen


Rukararwe wird ein Begriff

Natürlich entstand die Frage, was sich selber tragen kann, wenn alle Förderungen ausbleiben. Wieder war es Nyine Bitahwas Verdienst, überall neue Kontakte zu knüpfen, sich an den vielen Zukunftsfragen zu beteiligen und Sponsoren zu finden. So gewann Rukararwe einen Namen über die Grenzen des Distrikts hinaus. Auch international fand Rukararwe Beachtung: 2003 erster Preis für innovative Landwirtschaft der UNO-Sparte CGIAR, Beiträge auf Konferenzen in London und Vietnam zur alternativen Medizin, Nutzung von Heilkräutern und Malaria-Medikamentation. Ohne personelles und finanzielles Fundament fallen all diese Kontakte jedoch schnell wieder zusammen.

Was Rukararwes Fundament war und weiter bleiben soll, ist die Sinngebung und die Zukunftsperspektive, die uns in der Partnerschaft durch viele Diskussionen tief verbunden hat:

Armutsbekämpfung

Armutsbekämpfung durch Ausbildung in zero grazing cow husbandry – Tierhaltung ohne Weideland

Bei dieser großen Perspektive ist es sehr willkommen, nicht nur eine exklusive Partnerschaft zu betreiben, wo nichts dazukommen darf und einer den anderen eifersüchtig betrachtet. So gibt es in Rukararwe auch Kontakte nach Frankreich, England und Amerika. In vielen Projekten stehen wir in guter Zusammenarbeit. Doch ist das sehr von Personen abhängig, wer sich engagieren kann und mag. Nach dem Tod von Nyine Bitahwa, der zuletzt ugandischer Botschafter in Berlin war, im Juli 2008 machen wir uns große Sorgen, wie die beispielhaft an den Bedürfnissen der Menschen orientierte Arbeit Rukararwes weiter bestehen kann. Deshalb ist es wichtig, sich selber noch einmal zu besinnen, welches der eigene Part in der Partnerschaft ist.

Schwerpunkte der Partnerschaft

Im Rückblick auf die letzten Jahre möchte ich folgende Schwerpunke nennen, die zu überprüfen sind:

Waisenkinder

Waisenkinder in Rwanshetsya, Uganda, singen, wie sie ihre Eltern verloren haben


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