"Raisdorf: Konfirmanden sammeln 1500 Euro für Sanierung der Schwentinebrücke"

Die Chancen für eine Sanierung der maroden Schwentinebrücke im Raisdorfer Wildpark steigen weiter. Zuschüsse und Bürgerspenden fließen, sogar Konfirmanden engagieren sich mit einer ungewöhnlichen Aktion.

Die Nachricht könnte entscheidende Signalwirkung haben: Der Kreistag bewilligte 75.000 Euro als Zuschuss für die Sanierung der Schwentinebrücke im Raisdorfer Wildpark. Dass es zu diesem Beschluss überhaupt kam, ist aus Sicht von Schwentinentals Bürgermeister Thomas Haß nicht zuletzt auch Raisdorfer Konfirmanden zu verdanken: Die etwa 30 Jugendlichen der Raisdorfer Kirchengemeinde sammelten an Haustüren Tausende Pfandflaschen. Den Erlös von insgesamt 1509,91 Euro spendeten sie für die Brückensanierung. „Ihr habt mit eurer großartigen Fleißarbeit etwas in Gang gesetzt“, lobte Thomas Hass die Jugendlichen bei der offiziellen Spendenübergabe.

Noch vor einem Monat wäre ein so großzügiger Kreistagszuschuss gar nicht denkbar gewesen. Doch jetzt sei die Pfandflaschensammlung der Raisdorfer Konfirmanden sogar in Reden der Kreistagsmitglieder als Positivbeispiel bürgerschaftlichen Engagements erwähnt worden. Bürgermeister: „Aktion hat weite Kreise gezogen“: „Insofern hat eure Aktion Kreise gezogen, deren Folgen euch wahrscheinlich erst später bewusst werden“, erklärte der Bürgermeister, der sein Lob sogar in wahrhaft höchste Tönen in Form eines solistischen Liedvortrags kleidete („Ins Wasser fällt ein Stein, ... und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise“).

Die „weiten Kreise“ spiegeln sich mittlerweile auch in hohen Zahlen: Inklusive des Kreistagszuschusses kamen laut Bürgermeister inzwischen insgesamt 110.000 Euro für die Brückensanierung zusammen. Darin enthalten sind auch Spendenaktionen von Bürgern und Institutionen. Schwentinebrücke: Immer mehr Bürgerspenden kommen zusammen: Erst im Juni dieses Jahres hatte der Verein Freunde des Schwentineparks 15.000 Euro für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Weitere 5000 Euro sollen noch aus dem Jahresüberschuss der Förde-Sparkasse auf das „Brückenkonto“ fließen. Auch der Raisdorfer Rewe-Markt gehört zu den aktiven Förderern, wie Klaus Schade, Vorsitzender der Freunde des Schwentineparks berichtete. So spende der Supermarkt zu diesem Zweck alle nicht eingelösten Pfandbons sowie einen Teilbetrag aus dem Verkauf eines Tees.

Schwentinebrücke

Seit Jahren modert die mittlerweile gesperrte Schwentinebrücke im Raisdorfer Tierpark vor sich hin. Jetzt gibt es begründete Hoffnung, dass es bald losgehen kann mit einer Sanierung Quelle: Jürgen Küppers

Die Stadt will zwar im Prinzip sanieren, hat für 2022 dafür sogar erstmals eine Haushaltsposition eingestellt – schreckt aber noch vor hohen Kosten von derzeit geschätzten 450.000 Euro für eine neue Brücke zurück. Vorschläge zu diversen Varianten eines Neubaus gibt es zwar schon, einen konkreten Plan aber noch nicht. Sanierung: Entscheidend ist die Förderung aus einem EU-Topf: Trotz des Bürgerengagements hängt ein Start der Sanierungsarbeiten nun entscheidend davon ab, ob eine bis zu 53-prozentige Förderung aus einem EU-Topf für „Ländlichen Tourismus“ (ELA-Programm) nun fließen oder nicht. Die Entscheidung sollte eigentlich schon vor ein paar Wochen im Oktober gefallen sein, wurde nun aber laut Bürgermeister auf den April 2022 verschoben. Nach aktueller Kalkulation müsste die Stadt nach Abzug von Spenden und Zuschüssen noch rund 170.000 Euro aus eigener Tasche finanzieren. „Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen“, erklärte Thomas Haß – nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass schon jetzt weitere Spenden von Bürgern in Sicht seien.

Raisdorfer Konfirmanden sind jetzt schon Ehrengäste: Sollte der große Tag der Einweihung einer neuen Brücke irgendwann kommen, dürfen sich auch die Raisdorfer Konfirmanden schon mal freuen. Denn sie – so versprach es Schwentinentals Bürgermeister in der kleinen Feierstunde öffentlich – „werden dazu ganz sich als Ehrengäste eingeladen“."

Quelle: Kieler Nachrichten »

 

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