Was mich bewegt: Hochwasser Sommer 2021

Die erste Nachricht vom Hochwasser erreicht mich über das Autoradio: Viele Tote und Vermisste durch Hochwasser in unserem Land. Tendenz steigend. Der Bürgermeister eines betroffenen Ortes äußert sich mit zittriger Stimme: „Das haut einem den Boden und den Füßen weg!” - „Auch im Wortsinn!” zeigen mir Bilder im Fernsehen: Straßen sind zu Flüssen geworden, das Wasser reißt alles mit: Autos, Häuser, Tiere, Menschen. Betroffene erzählen unter Tränen: „Ich habe alles verloren!” Einer erinnert sich an das Elb-Hochwasser: Wir haben zuhause Kisten in das
Obergeschoß geschleppt und auf dem aufgeweichten Deich Sandsäcke gestapelt. Und wir haben gehofft und gebetet.”

Ich erlebe: „Es ist gut, dass Menschen beten, und wenn nur, um in der Katastrophe nicht durchzudrehen.” Ich bete in diesen Tagen viel, nicht nur aber auch für die Opfer des Hochwassers in meinem Land, die nun mit leeren Händen dastehen und für die vielen, viele auf unterschiedlichste Weise helfenden Hände. Ich glaube aber: Genug ist das Händefalten wie das Handanlegen - ob durch Tatkraft oder Spenden - nicht.

Die Natur braucht mehr Zeit, die Schöpfung schreit: „Stop!” Wenn die Schäden des Hochwassers beseitigt sind, wenn die Klage langsam wieder der Freude weicht, können wir – so hoffe ich - ein altes Gebet neu sprechen: Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Gott lass uns – wie auch immer – Hand anlegen und Hände falten um Deine wundervolle Schöpfung, unsere Erde zu bebauen und zu bewahren. Bleibt behütet.

Das wünscht Eure/Ihre Pastorin Andrea Noffke

 

 

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